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Es wird teuer

31.01.2007 / Lokales / Oberhausen

Die Neuen kommen: So preiswert wie diese Püppchen sind die fehlenden echten Brandschützer nicht. 36 braucht Oberhausen jetzt mehr. Foto: WAZ-Archiv, Tom Thöne
Von Astrid Knümann

Das neue Jahr bringt eine Reihe von Neuerungen. "Bei der Feuerwehr lautet das Zauberwort Arbeitszeit-Verordnung", sagt der stellvertretende Leiter der Berufsfeuerwehr, Gerd Auschrat. Die ist teuer und unmöglich ohne Erhöhung des Stellenplans.

Zwar sei die europaweit bereits 1993 abgesegnete Arbeitszeit-Verordnung am 1. Januar 2007 auch in Deutschland ratifiziert worden, doch klare Regelungen gebe es noch nicht. Auschrat: "Bislang wurde der Bereitschaftsdienst in einem 1 : 8-Verhältnis bezahlt." Für acht Stunden Bereitschaft ohne Einsatz wurde eine Stunde bezahlt. Musste der Brandschützer aber ausrücken, bekam er die Stunden voll ausgezahlt.

Nun gilt: Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit, faktisch bedeutet das eine Senkung der Arbeitszeit bei der Wehr von 54 Wochenstunden auf 48. Auschrat: "In Europa ist das seit 1993 rechtlich vorgesehen. Aber damals haben sich Feuerwehren nicht angesprochen gefühlt, weil unsere Bereitschaft eine andere ist als beispielsweise in Krankenhäusern bei Ärzten. Die Belastung ist in der Regel geringer und wurde von den Kollegen als akzeptabel empfunden." Jetzt hilft kein Zetern und Wehklagen mehr - das europäische Recht muss umgesetzt werden.

Verschiedene Lösungsmodelle wurden in Oberhausen diskutiert und wieder verworfen. Bis April 2007 gilt folgende Lösung: "Der zuständige Beigeordnete Dirk Buttler ordnet Überstunden an, so dass wir am Ende doch 54 Stunden in der Woche arbeiten. Die Mehrstunden werden entlohnt", erläutert Auschrat. Vorübergehend hat also ein Feuerwehrmann ca. 300 Euro mehr im Monat auf dem Konto - bei gleicher Arbeitszeit.

Das ist aber nur bis April so. Bis dahin - so hofft die Stadtverwaltung - hat das zuständige Innenministerium sinnvolle Lösungen erarbeitet. Auschrat: "Aber wie wir es drehen und wenden, es wird teurer. Nach den neuen Arbeitszeiten fehlen in Oberhausen 36 Feuerwehrleute. Das Problem ist, dass von unseren rund 400 Bewerben jährlich etwa zehn geeignet sind. So leicht lässt sich der Bedarf also nicht decken. Das können wir vermutlich erst bis 2010 schaffen. Die Personalkosten werden aber so oder so steigen. Denn den Sicherheitsstandard will niemand herunterschrauben."


 
 
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Stand: März 2003 Version 2,6
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